Magier der Märkte: Next Generation: Teil 2 by Jack Schwager

Magier der Märkte: Next Generation: Teil 2 by Jack Schwager

Autor:Jack Schwager [Schwager, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Boersenmedien
veröffentlicht: 2015-08-24T16:00:00+00:00


Um den nächsten Teil des Interviews zu verstehen, das sich um Mais Trade dreht, bei dem er verbriefte Hypotheken geshortet hat, bedarf es einiger Hintergrund-Erklärungen:

Eine Subprime-Hypothekenanleihe ist ein Typ von forderungsbesichertem Wertpapier (ABS = Asset-Backed Security), der mehrere Hypothekendarlehen geringer Bonität („Subprime“) zu einem Wertpapier zusammenfasst, das aufgrund der Einnahmen aus den Darlehenszahlungen Zinsen an die Anleger ausschüttet. Die Struktur solcher Anleihen ist normalerweise so gestaltet, dass aus einem Pool von Hypothekendarlehen eine Vielzahl von Tranchen (oder Klassen) erstellt wird. Die am höchsten eingestufte Klasse – AAA – wird vollständig bedient, dann kommt als nächste Klasse AA und so weiter. Je höher die Klasse, desto niedriger das Risiko und darum auch die Zinsen. Die sogenannte „Equity-Tranche“, die keine Bonitätseinstufung erhält, fängt im Falle von Verlusten die ersten paar Prozentpunkte auf (normalerweise drei bis fünf) und verfällt, wenn dieses Verlustniveau erreicht wird. Darüber steht die niedrigste geratete Anleihetranche (oft als „Mezzanin“-Tranche bezeichnet), die größere Verluste auffängt und daher ein größeres Kreditrisiko beinhaltet, für das die Anleger einen höheren Zinssatz bekommen. Wenn zum Beispiel die Equity-Tranche drei Prozent der Begebung und die Mezzanin-Tranche vier Prozent der Begebung ausmacht, wird die Mezzanin-Tranche beeinträchtigt, sobald die Verluste aus ausgefallenen Ratenzahlungen über drei Prozent steigen, und die Anleger verlieren ihr gesamtes Geld, sobald die Verluste sieben Prozent erreichen. Die jeweils höhere Tranche ist so lange vollständig geschützt, bis die Verluste die obere Schwelle der nächstniedrigeren Tranche überschreiten.

Während der Häuserblase Mitte der 2000er-Jahre stiegen die Risiken, die mit niedrig gerateten BBB-Tranchen von Subprime-Anleihen verbunden und die von Anfang an hoch gewesen waren, dramatisch an. Die Qualität der Darlehen verschlechterte sich dramatisch, weil die ursprünglichen Kreditgeber ihre Risiken dadurch weitergeben konnten, dass sie die Hypothekendarlehen zu Verbriefungszwecken weiterverkauften. Im Endeffekt brauchten sie sich daher keinerlei Sorgen mehr darum zu machen, ob die von ihnen vergebenen Darlehen auch tatsächlich zurückgezahlt würden. Stattdessen besaßen sie nun einen Anreiz, so viele Hypothekendarlehen wie möglich zu vergeben, und genau das taten sie auch. Je niedriger sie die Messlatte für Kreditnehmer legten, umso mehr Hypothekendarlehen konnten sie vergeben. Am Ende gab es de facto gar keine Hürde mehr, denn es wurden Subprime-Darlehen unter folgenden Konditionen vergeben:

• Keine Anzahlung

• Keine Überprüfung des Einkommens, der Erwerbstätigkeit oder des Vermögens

• Darlehen mit variablen Zinsen (ARM = Adjustable Rate Mortgage), wobei die anfänglichen Lockzinsen nach ein oder zwei Jahren deutlich angehoben wurden

Nie zuvor in der Geschichte hatte es Hypothekendarlehen derart geringer Bonität gegeben. Es liegt auf der Hand, dass die BBB-Tranche einer Anleihe, die aus solchen minderwertigen Darlehen geschaffen wurde, extrem anfällig für einen Totalverlust war.

Allerdings ist die Geschichte damit noch nicht beendet. Die BBB-Tranchen waren schwer verkäuflich. Da fanden die Alchemisten von der Wall Street eine Lösung, die BBB-Tranchen auf magische Weise in AAA verwandelte. Sie schufen eine neue Verbriefung, die sie als Collateralized Debt Obligation (CDO) bezeichneten und die ausschließlich aus den BBB-Tranchen vieler Hypothekenanleihen bestand.7

Die CDOs waren ebenfalls als Tranchen strukturiert. Normalerweise waren 75 bis 80 Prozent eines CDOs als AAA eingestuft, obwohl es zu 100 Prozent aus BBB-Tranchen bestand.

Der Tranchen-Aufbau war zwar



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